Die Firma Novelis will auf der Gaterslebener Gemarkung einen in der ersten Ausbaustufe 15 Hektar großen und in den kommenden Jahren bis auf 50 Hektar* erweiterten Solarpark (Photovoltaik) südlich des Werkes auf der gegenüberliegenden Bahnseite bauen. Das Vorhaben wäre noch einmal fast so groß wie das „alte“ Werksgelände selbst. Hiermit möchte das Werk eigene regenerative Energien nutzen.
Zur letzten Ortschaftsratssitzung am 7. Februar stand das Thema auf der Tagesordnung. Leider war kein Vertreter der Firma anwesend. Somit konnten sich die Ortschaftsräte nicht wirklich mit ihren Problemen und Fragen mit den Antragsstellern austauschen. Neben der geäußerten Offenheit, für solche erneuerbaren Energiequellen, gab es auch Bedenken. Größte Bedenken der Räte war der enorme Flächenbedarf mit der „Vernichtung“ von geplanten 50 Hektar wertvollem Ackerboden. Die Fläche erstreckt sich in großen Teilen zwischen dem Feldweg Gatersleben-Nachterstedt bis an die Bahnlinie (siehe Skizze unten). Auch die Fragen bezüglich der eigenen Nutzung von Dachflächen des Werkes konnten nicht weiter thematisiert werden.
Die Mitglieder des Ortschaftsrates waren sich aber auf Antrag der BIG-Seeland einig, der Firma Novelis die erste Ausbaustufe mit 15 Hektar genehmigen zu lassen. Somit sollte das Unternehmen Erfahrungen sammeln, die Dachflächen für eine weitere Ausbaustufe begutachten und ggfs. weitere Ackerflächen beplanen, wenn die nächste Ausbaustufe realisiert werden soll.
Einen Tag später musste dann final der Stadtrat der Stadt Seeland über diese Angelegenheit entscheiden, da der Ortschaftrat hierbei keinerlei Entscheidungsbefugnis hat. Die stellvertretende Ortsbürgermeisterin Ursula Deppner (BIG-Seeland) erläutere den Beschluss des Ortschaftsrates von Gatersleben. Der Stadtrat stimmte dann aber gegen den Antrag des Gaterslebener Ortschaftsrates die Fläche auf 15 Hektar zu begrenzen und gegen die Gaterslebener Interessen. Er gab somit den Weg frei für einen Solarpark in der Größe von 50 Hektar. (siehe Skizze; Begrenzung des Solarparkes: Bahnlinie Noveliswerk und Feldweg Nachterstedt-Gatersleben)
Letztes Wort hat allerdings das Landesverwaltungsamt, welche die Ackerflächen als landwirtschaftliches Vorranggebiet für einen Solarpark umwidmen muss. Die derzeitige regionale Entwicklungsplanung sieht für die Fläche derzeit eine landwirtschaftliche Nutzung vor.
* 50 Hektar = 500.000 m² = 0,5 km²