Sehr geehrte Damen und Herren, Stadträte und Bürger,
da ich ein „Neugaterslebener“ bin, war ich vorige Woche das erste Mal in der Bibliothek in Gatersleben, denn ich hatte schon viel Gutes von der „Bibo“ und „Tante Martina“ gehört.
Was soll ich sagen? Es hat mir dort tatsächlich so gut gefallen, dass ich nun auch zu den Lesern zähle!
Mit Erschrecken muss ich nun aber hören, dass die Bibliothek , mit der offensichtlich sehr engagierten Mitarbeiterin Martina Ruppert verschwinden soll. Das kann doch nicht wahr sein!
Ich weiß was es heißt, wenn sich ein Gemeindehaushalt in Konsolidierung befindet (ich war selber viele Jahre in Ditfurt Gemeinderat) und kann deshalb nachvollziehen, warum ein Teil der Räte der Schließung zugestimmt haben aber ich gebe mahnend zu bedenken: Was weg ist, ist weg und kommt nicht wieder!
Der Haushalt wird sich durch diese Maßnahme auf keinen Fall konsolidieren lassen , es wird lediglich nur „Guter Wille“ gezeigt aber der entstehende Schaden ist riesengroß!
Ist es dieses Bauernopfer wert?
Ein Freund schickte mir per Handy folgende Bemerkung: „Bedenke immer, dass wir in einem Land leben, in dem das Lied „Schnappi, das kleine Krokodil“, 10 Wochen auf Platz 1 in den Charts war!“
Nein, dieses so reiche Land ist noch schlimmer! Es werden Einrichtungen geschlossen, welche mit ihren motivierten Mitarbeitern einen maßgeblichen Anteil zur kulturellen Bildung der Bevölkerung beitragen!
Besonders die Kinder, die, ja man staune, erst wieder an das Lesen und Begreifen heranführt werden müssen, sind dann die tatsächlichen Leidtragenden bei der Haushaltskonsolidierung einer Gemeinde!?
Wenn man mit offenen Augen schaut, stellt man fest, dass heute in vielen Wohnungen, das gute alte Bücherregal samt Inhalt fehlt, weil es nicht zu den neuen Möbeln passt oder als überflüssig erachtet wird. So etwas im Land der „Dichter und Denker“, ist das nicht haarsträubend?
Die Bibliothek in Gatersleben erfüllt in meinen Augen einen sehr wichtigen Bildungsauftrag, der mit hoher Qualität und Quantität erfüllt werden muss und auf keinen Fall als nichtig abgetan werden kann!
Darum bitte ich die Stadträte und vor allem die Bürger: Kämpft um den Erhalt, wir brauchen dringend die „Bibo“ und dort hauptamtlich solche Menschen wie Martina Ruppert!
Mit freundlichen Grüßen
Cornelia Lehmann