Nachdem gatersleben.info nach Bekanntwerden des „Schilderklaus“ eine Stellungnahme aus der Stadtverwaltung und des Ortsbürgermeisters per Mail abforderte, hat jetzt die Mitteldeutsche Zeitung den „Fall“ aufgeklärt. Unserer Seite gegenüber äußerte sich der Ortsbürgermeister bereits am Montag, den 12. September, die Stadtverwaltung Seeland bis heute nicht.
Die Schilder wurden nun nach MZ-Angaben im Auftrag der Ordnungsamtsleiterin Sabine Stelzer und der Bürgermeisterin Heidrun Meyer vom Bauhof „abgenommen“. Hierüber haben beide den zuständigen Ortsbürgermeister nicht informiert.
Noch einmal zum Sachverhalt: In Gatersleben tragen einige Straßen und ein Platz den Namen von Wissenschaftlern, die mit ihrer Arbeit wesentliche Grundlagen für die wissenschaftliche Arbeit im hiesigen IPK geschaffen haben.
Gatersleber Bürger und Familien initiierten – wie in anderen Städten wie Quedlinburg, Blankenburg, Magdeburg und Berlin bereits vorhanden und von Bürgern und Gästen angenommen – die Herstellung der Zusatzschildern mit Angabe zur Lebenszeit und Wirkungsfeld der Persönlichkeiten.
Die Schilder sind nach unseren Recherchen seit Ende 2020 an den Straßenschildern von den Bürgern selbst angebracht und von der Stadt so bisher geduldet worden.
Wenn die Schilder nun plötzlich der Stadt aufgefallen sind, sie diese (nach unseren aktuellen Recherchen bereits Ende August) abbauen ließ – kann sie darüber den Ortsbürgermeister im Vorfeld nicht informieren? Es gibt Telefon, Email – wo liegt das Problem? Auch eine Stadtratssitzung fand zwischenzeitlich und nach dem Abbau am 6. September statt. Hier waren die Bürgermeisterin und auch der Ortsbürgermeister zugegen. Das Thema Erwin Baur stand auf der Tagesordnung.
Zur Person von Erwin Baur wurde in einem Ausschuss vereinbart, eine gemeinsame Darstellung seines Lebenswerkes im Internet vorzunehmen. Dies wurde in der Stadtratssitzung am 6. September 2022 nochmals bestätigt. Der Vorgang ist noch in Bearbeitung.
Dem Ausschuss gehören neben der Bürgermeisterin, ehemalige Wissenschaftler des IPK, die Leiterin der Gedenkstätte für die Opfer der NS-Euthanasie Bernburg, der Geschäftsführer der Schloß Hoym Stiftung sowie Stadträte an.